Das Spieljahr 2008ist für die SV Calau am Sonntag vorzeitig zu Ende gegangen, da das Duell gegen den HC Spreewald verlegt wird. Was bleibt ist ein zwiespältiger Eindruck. Ja, Calau kann noch Handball spielen aber die Geschenke für die Gegner werden immer größer. Und das nicht nur am Nikolauswochenende.
Wehmütig bleibt der Blick zurück auf den Anfang des Jahres als die SVC mit Tempo, Kampfkraft und Leidenschaft die Verbandsliga-Teams reihenweise aus der heimischen Halle fegte. Doch dieser Erfolg war endlich. Nach und nach wurde klar, die Mannschaft kann nicht aus dem Inneren verstärkt bzw. neu besetzt werden und von Außen konnte aufgrund der fehlenden Perspektive vor Ort, niemand gefunden werden. So war der Entschluss zum Zwangsabstieg nur konsequent. Die Stimmen die sich mehrten und diesen Weg als falsch sahen, wurden in denabgelieferten Spielen der Kreisliga-Saison dann eines besseren belehrt. Sicherlich könnte Calau von der Leistung her in der Landesliga spielen aber dies lies das Reglement nicht zu.
Am Sonntag nun bewies das Team einmal mehr, dass es durchaus ansehnlichen Handball spielen kann, doch wie schon in den Spielen zuvor nicht gewillt war, Konstanz zu zeigen. Sämtliche taktischen Anweisungen verpufften an der fehlenden Konzentration und der Einstellung. So sind es nach mannschaftlich geschlossenen Leistungen in der Anfangsphase, immer mehr Einzelaktionen, die das Calauer Spiel bestimmen. Und dieser Eindruck überwiegt, was auch zu Recht von den Zuschauern moniert wird.
Die SVC spielte gegen den Letzten der Kreisliga, dem bis dato noch kein Punkt gelang. Ohne den beruflich, fehlenden Torwart Christian Dörrer agierte die SVC mit sieben Feldspielern. Kapitän Rico Adolph übernahm die vakante Position und füllte diese mit Bravour. Was aus spielerischer Sicht bis zur Pause noch ganz manierlich aussah, rief nach dem Wechsel nur noch Kopfschütteln hervor. Gerademal mit 17:15 konnte Calau die 2.Halbzeit gegen einen völlig unterklassigen Gegner gewinnen. Der Calauer Nikolaus kam also einen Tag verspätet zum Einsatz. Für die wenigen Zuschauer in der Halle war diese Leistung jedoch eine Zumutung.
Was Bleibt? Kurzfristig gesehen alles dafür zu geben, um den Kreismeister-Titel doch noch nach Calau zu holen. Und dann? Der männliche Bereich der SVC kann sich aufgrund der strukturellen Probleme nicht von Innen regenerieren. Es fehlt kurz- und mittelfristig der Nachwuchs, auch wenn die E- und D-Jugend gut aufgestellt sind. Spieler von Außen zu holen bedarf es mehr persönliches und finanzielles Engagement im Umfeld der SVC. Leider blieben dazu alle Bemühungen seitens der Abteilung ergebnislos. Wenn also in Calau auch in der Zukunft wieder besserer Handball gespielt werden soll, bleibt nur der mutige und letztendlich ebenso konsequente Schritt zur Konzentration der regionalen Kräfte.
Im Januar gehen die Gespräche um die gemeinsame sportliche Zukunft der SVC mit dem HC Spreewald in die nächste Runde. Hier hat Calau aus der langen Erfahrung im Kinder- und Jugendbereich, sowie im weiblichen Sektor viele Potenzen einzubringen. Um die Vision eines weiterhin starken Handballstandortes Calau zu verwirklichen, braucht es jedoch viel Leidenschaft und die beginnt zunächst immer erst in sechzig Minuten auf der „Platte“.
SVC: Rico Adolph (3)-Martin Sündermann (8), Matthias Willenberg (6),
Enrico Risse (5),Philipp Baselt, Maximilian Pankau, Richard Buchan (9),
Philipp Kunisch (1), Kristian Sewald (9), Danilo Schramm (1)